Klima-Mittelwerte
Die Wetteraufzeichnungen an der Wetterstation Niederlemp über eine Dauer von mehr als 25 Jahren ergeben bereits eine gute Grundlage zur Beurteilung des Klimas im Ort und der näheren Umgebung.
Die klimatischen Mittelwerte an der Station wurden bereits im Artikel "25 Jahre Wetteraufzeichnung" thematisiert. Im folgenden werden die Mittelwerte den Klimawerten gegenübergestellt, die sich aus dem GFS-Modell des amerikanischen Wetterdienstes ergeben.
Im folgenden Diagramm sind die aus dem GFS-Modell extrahierten klimatischen Mittelwerte für die einzelnen Monate dargestellt. Zusätzlich wird die höchste und tiefste Monatstemperatur angezeigt, die während der Klimaperiode 1981 bis 2010 auftrat.
Mittelwerte der Klimaperiode 1981 bis 2010 aus dem GFS-Modell für Niederlemp.
Vergleich mit den Messungen an der Wetterstation
Der Messzeitraum an der Wetterstation beträgt bisher 1993 bis 2018 und überdeckt daher nur einen kleinen Teil der Klimaperiode 1981 bis 2010. Dennoch gleichen sich die Mittelwerte sehr. Unterschiede gibt es jedoch hauptsächlich in den Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst. Der Frühling weist bei den Messungen an der Station geringere Monatsdurchschnittstemperaturen auf. Im Herbst hingegen liegen die Modelldaten teils deutlich niedriger. Das folgende Diagramm zeigt diese Differenzen.
Gegenüberstellung der Mittelwerte der Klimaperiode 1981 bis 2010 aus dem GFS-Modell und den Stationsmessungen 1993 bis 2017.
Woraus diese Abweichungen resultieren, ist nicht ganz klar. Beide Übergangszeiten neigen dazu, im Zeitraum 1993 bis 2018 wärmer zu werden. Dies würde die Temperaturzunahme des Herbstes gegenüber der Klimaperiode 1981 bis 2010 erklären. Doch für das Frühjahr gilt dies nicht. Möglicherweise werden die Modelldaten für die Region der Wetterstation aus Messdaten interpoliert, die zu weit entfernt erfasst wurden und somit die Situation vor Ort nicht repräsentieren können.
Gegenüberstellung der Jahreswerte aus dem GFS-Modell und den Stationsmessungen von 1979 bis 2017.
Das obige Diagramm zeigt die Jahresmittelwerte der Temperatur in den Modelldaten (1979 bis 2010) und die Messungen an der Wetterstation in Niederlemp (1993 bis 2017). Die meisten Jahre stimmen zwischen beiden Datenreihen recht gut überein. Dennoch treten auch große Unterschiede auf. Die Messungen liegen von 2006 bis 2009 unter den Werten des Modells. Im Jahre 1997 verhält es sich genau umgekehrt. Die Messungen übertrafen in diesem Jahr die Modellwerte um 1,1 Grad Celsius.
Trotz der zeitweise unterschiedlichen Jahreswerte lässt sich ein langfristiger Trend für die Wetterstation und die nähere Umgebung ableiten. Für den Zeitraum 1979 bis 2017 ergibt sich ein Temperaturanstieg um rund 2,5 Grad Celsius: von 7,5 auf 10 Grad Celsius. Der Grund für die Erhöhung der Temperatur ist in den vorliegenden Daten zwar nicht leicht erkennbar, doch treten hier wie auch in weiten Teilen Mitteleuropas zwei markante Erhöhungszeiten auf: 1988/89 und 2014. Zu beiden Zeiten änderte die Arktische Oszillation (AO-Index) ihre Intensität bzw. ihr Schwankungsverhalten und führte damit zeitgleich zu einer Erhöhung der Temperatur. Der Zeitraum zwischen 1988 und 2013 hingegen weist trotz großer Schwankungen keine Temperaturerhöhung auf.