2023 noch einmal wärmer
Schon das 30. Jahr der Wetteraufzeichnungen von Niederlemp war das wärmste Jahr der Messreihe gewesen. Nun ist mit 2023 ein weiteres Jahr hinzugekommen. Was die Rekorde angeht, setzt es gleich noch einmal einen drauf. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,91°C ist es erneut das wärmste Jahr. Nicht mehr viel und die Marke von 11°C wird überschritten.
Der Trend geht bergauf
Nachdem schon das Jahr 2022 ein Rekordjahr wurde, folgte 2023 als neues Rekordjahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag noch einmal 0,04°C höher. Das ist kaum messbar, doch das Jahr ist damit ein weiteres Jahr, das mit einem klimatischen Plus von 1,71°C deutlich zu warm ausfällt. Die Marke von 10°C wurde erstmals 2014 überschritten. Und in diesen letzten 10 Jahren haben 7 Jahre mehr als 10°C erreicht. Bis zum Überschreiten der 11°C-Marke fehlt nur noch ein Hauch.
Immerhin gab es auch eine positive Seite. Im Zeitraum 2018 bis 2022 wurde die übliche Regenmenge von jährlich 820 Liter pro Quadratmeter durchweg unterschritten. Es traten sogar die zwei bisher trockensten Jahre der mittlerweile 31jährigen Messreihe auf. Dabei fehlten 2020 sogar 22% des Regens. Nun, 2023, wurde eine Jahresniederschlagsmenge von fast 993 Litern pro Quadratmeter registriert. Das ist ein Plus von rund 21%. Schon Anfang des Jahres fielen teils ergiebige Regenmengen. Doch Juni, Juli und September blieben wieder recht trocken. Im Oktober setzte dann erneut eine deutlich nassere Zeit ein. Das Defizit der vorherigen trockenen Jahre konnte damit aber noch längst nicht ausgeglichen werden. Dafür müssten noch ein paar weitere Jahre wie 2023 folgen.
Wie es in den kommenden Jahren weitergeht, bleibt offen. Denn der Trend aufwärts kann sich fortsetzen. Doch wenn die Regenmengen wieder zunehmen, dann bedeutet dies auch eine stärkere und häufigere dichte Bewölkung. Weniger Sonne führt dann zu einer geringeren Erwärmung. Der langfristige Aufwärtstrend könnte damit etwas gedrosselt werden.
Die Messungen für Deutschland zeigen jedoch insgesamt eine Zunahme der Sonnenstunden, was einen wärmeren und trockeneren Trend signalisiert. Es bleibt daher abzuwarten, ob das recht nasse Jahr eine Ausnahme war oder eine Rückkehr zur Normalität einleitet.